Cleverle - Kluge Köpfe

Baden-Württemberg ist das Land der Erfinder. Doch neben den bekannten Tüftlern und Entdeckern gibt es auch zahlreiche, unbekannte Cleverle, die durch ihren besonderen Einfallsreichtum auffallen.

Hier finden Sie Persönlichkeiten, die erfolgreich an einem gescheiten Produkt gebastelt haben, eine kreative Dienstleistung anbieten oder sich einer besonderen Idee verschrieben haben.

Wenn Sie uns jemanden empfehlen möchten oder sich selbst zu den Cleverle zählen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

logo_cleverle

Denzlinger Cleverle von Wolfgang Helmeth - Kinder entwickeln Eigeninitiative

 


denzlinger_300

Müsste man Wolfgang Helmeth mit einem einzigen Wort beschreiben, so wäre es wohl der Begriff ´Eigeninitiative´. Schon als kleines Kind geht er am liebsten seinen eigenen Weg. Der Kindergarten interessiert ihn gerade mal einen Tag, seine achtjährige Volksschulzeit bezeichnet er rückblickend als „meist verloren und frustrierend“. Was ihn interessierte, kam nicht dran, und was dran kam, interessierte ihn nicht (etwas übertrieben, aber wahr). Der kleine Wolfgang ist ein Tüftler und Eigenbrötler und bringt sich am liebsten alles irgendwie selbst bei.

Aber Wolfgang Helmeth beschreitet erfolgreich seinen Berufsweg – auch wenn ihm die formalen Qualifikationen fehlen. Immerhin hat er zwanzig Jahre als Entwicklungsingenieur gearbeitet, und seit 1973 als Entwickler eines innovativen Bildungssystems.

Als der gebürtige Rheinländer nach einigen Afrika-Aufenthalten, wo er ein autarkes und autonomes Cleverle-Netzwerk aufbaute – davon 2 ½ Jahre mit Famile - nach Deutschland zurückkehrt, gründet er 2001 die Denzlinger Cleverle als ein Projekt, die Kinder zu ´Lebenskünstlern´ zu machen. Lastwagen_300

Seitdem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die in den Kindern und Jugendlichen schlummernden Talente zu wecken. Während meist schon Grundschüler einen fest strukturierten und rappelvollen Terminkalender haben, ist für den Cleverle-Gründer eine Anmeldung zum Treffen nur die ´Notlösung´, denn: „Der Idealzustand ist ein spontanes Treffen!“-  Und wie kann man sich die Treffen der ´Denzlinger Cleverle´ nun in der Praxis vorstellen? Wolfgang Helmeth antwortet auf unsere Fragen:

„Die Treffen finden meist wochentags zwischen 16 Uhr und 19 Uhr im ´Cleverle-Center´, d.h. bei mir zuhause, statt. Den Kindern stehen dann die Hälfte es Gartens, drei Hütten, ein See, ein Teil des Kellers und das ´Büro´ unterm Dach zur Verfügung.“
Damit die ´Denzlinger Cleverle´ praxisnah an sinnvolle Tätigkeiten herangeführt werden, gibt es den ´Cleverle-Service´.

Was darunter zu verstehen ist, erläutert noch einmal Wolfgang Helmeth: „Der Cleverle-Service soll den Cleverle die Möglichkeit bieten, spielerisch unternehmerisch tätig zu werden. So nehmen wir Aufträge aller Art an. Beispiele: Garagentor klemmt, Briefkastenklappe defekt, Waschmaschine geht nicht mehr, Rasen muss gemäht werden, ein Kunde bestellt ein Weinglas aus Holz, der armamputierte Nachbar braucht wieder Brennholz etc. Dann bin ich immer dabei, und vielfach lernen die Cleverle erst mal die wesentlichen Funktionen z.B. einer Waschmaschine kennen - bevor wir zum Kunden gehen.“
helmeth_002Der Teilnehmerbeitrag liegt bei 5 Euro die Stunde, wobei Wolfgang Helmeth auch in die eigene Geldbörse greift, um Neuanschaffungen, Materialien, Unterhaltung und laufende Kosten zu finanzieren. Ein Mindestalter gibt es nicht, denn die Persönlichkeitsentwicklung soll schon früh einsetzen:
„Nach dem Spruch ´früh übt sich´ versuche ich, auch mit kleinen Kindern die ersten Schritte einzuüben. Anny - mein eineinhalb Jahre altes Enkelkind - ist gestern mit dem elektrischen Auto gefahren. Auf der letzten Ausstellung hat ein gerade 1-jähriger gedrechselt - sein Vater wollte helfen, er aber wehrte ständig die helfenden Hände des Vaters ab. - Gerne arbeite ich aber auch mit Erwachsenen, die ja eine Gemeinschaft bilden sollen - um Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen.“

Mit nimmermüdem Eifer sucht das Denzlinger ´Ober-Cleverle´ nach Mitstreitern für seine Idee. Man sagt ihm nach, dass schon fast „jede öffentliche Person“ im Ländle Kontakt mit Helmeth hatte. Sein Ideal ist ein Bürgermodell, das  bundesweit Nachahmer findet: „Wenn jemand bei Ihnen ebenso eine Cleverle-Gruppe gründen will, helfe ich natürlich gerne dabei. Ich versuche ja ein Modell des bürgerschaftlichen Engagements zu entwickeln und denke, dass solche Cleverle-Netzwerke für alle Beteiligten einen Gewinn bringen.“ Mehr über das umfangreiche Konzept findet man auf der Website www.edeju.de.


Hier erhalten Sie die Kontaktdaten zu den Denzlinger Cleverle.

Unser Urteil: ´Denzlinger Cleverle´ bieten einen guten Ansatz, die Persönlichkeit von Kindern abseits der Schule zu entwickeln. Schon für Sir Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung, war die Leitlinie ´Learning by doing´ (Lernen durch Handeln).

Baden-Württemberg lebt schließlich vom Nachwuchs an Tüftlern und Erfindern.

 

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Inhalte (Texte und Bilder) dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt!
Es ist nicht gestattet, Inhalte dieser Seite zu kopieren, weiterzugeben oder in irgendeiner Form zu verändern, ohne das eine ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Fa. Regio-Schaufenster vorliegt!